Das Yacoubian Gebäude

Dieses in Kairo befindliche 1934 erbaute Wohnhaus wurde vom im Jahr 2002 erschienenem Roman von Dr. Alaa Al Aswany zum Gegenstand eines sozialkritischen in einem Gebäude reduziertem Ägypten. Der 2006 unter anderem auf der Berlinale vorgestellte und umjubelte Film des jungen Regisseurs Marawan Hamed ist mit Sicherheit einer der teuersten in Ägypten produzierten Kinostreifen; auch wenn er manchmal etwas überzogen und kompremiert wirkt: Seine in der arabischen Welt prominenten Schauspieler überzeugen durch eine menschliche Darstellung unterschiedlichster Charaktere, wie auch die Kameraführung.

Kritisch setzt sich der Film mit der gesellschaftlichen Zeitgeschichte Ägyptens auseinander, wenn er auch manchmal zu sehr sich dem Klischee eines Sittengemäldes annähert.
Homosexualität, Alkohol, Haschisch, Prostitution werden genauso behandelt wie auch die Unterdrückung der Frau, der Armen, die Korruption und der Irrweg der radikalen Islamisten aus diesem gesellschaftlichem Dilemma.
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Auch wenn der fast dreistündige Film deutlich macht, dass dem Romanautor Al Asswany als auch dem Regisseur Marawan Hamed daran gelegen war, einen sittlichen Verfall in einem Werk nahezu vollständig an Einzelschicksalen aufzuzeigen, so gelingt es dennoch, die unterschiedlichen Schicksale menschlich aufzuzeigen und sie kraftvoll miteinander zu verknüpfen.

Marawan Hamed und natürlich auch Dr. Alaa Asswany haben es geschafft, eine erforderliche Diskussion in der ägyptischen Gesellschaft fern ab von überholten Dogmen in Gang zu setzen, ohne die Gefühle der Zuschauer zu verletzen.

Yacoubian Building
162 min, Ägypten
Srache: arabisch
Untertitel: arabisch, englisch, französisch und deutsch

 

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